Kurze Geschichte der Motorräder der Schweizer Armee
Die Schweizer Motorradindustrie mit den Firmen Condor in Courfaivre, Motosacoche in Genf und Universal in Oberrieden Zürich bestand bis in die 1970er Jahre. Da sich die Firmen sehr stark auf den Markt von Militärmotorrädern konzentrierten, waren sie auf dem zivilen Markt zum Überleben (zu) wenig erfolgreich.
In den Jahren des Ersten Weltkriegs hielt die Motorisierung Einzug in die Schweizer Armee. 1918 machten die 240 Motorräder rund zehn Prozent des gesamten Armeefahrzeugbestandes aus. Das Motorrad übernahm primär die Funktion der bis dato eingesetzten Meldereiter.
Von 1936 bis 1956 gab es in der Schweizer Armee drei Motorrad-Bataillone. In der Zeit des Zweiten Weltkrieges wurden sie wegen knappem Treibstoff und Gummi reduziert. Während des 2. Weltkriegs wurde ein Gespann, die Condor Universal A1000, und die Solomaschine Condor A680 mit einem V2-Aggregat angeschafft. Als Nachfolger lieferte Condor nach vielen Tests das Gespann A750 und die A580 vom Band, die mit knapp 3000 gebauten Exemplaren das meistgebaute Schweizer Motorradmodell überhaupt ist
Zu den Hauptaufgaben der Motorradfahrer wurden ab Mitte des vergangenen Jahrhunderts vor allem Verkehrsregelung, Rekognoszierung sowie Kurierfahrten gezählt. Für diese Einsatzzwecke war ein leichteres Motorrad vollkommen ausreichend, die Condor 250er Reihe. Erstmals wurde dann im Nachfolgemodell A 350 ein Konfektionsmotor von Ducati eingebaut, nach wie vor rechts geschaltet. Versuche mit italienischen Lambrettas waren nicht erfolgreich. Ab 2001 wurden BMW F 650, beschafft, was das Ende der in der Schweiz produzierten Motorräder in der Schweiz bedeutete.